Als ersten Beitrag möchte ich hier einen erstellen, der auf meiner bisherigen Webseite sehr oft besucht wurde: Raspberry PI als Telefonanlage
Um einen Festnetzanschluss von der Telekom zu bekommen, müssten wir durch den Garten unseres Nachbarn graben. Da er damit sicherlich wenig Freude hat und wir die Herstellung selbst zahlen müssten (wir reden hier von > 1.500,- €) war ich auf der Suche nach einer Alternative. Dabei bin ich auf die freie VoIP-Telefonanlage Asterisk gestoßen. Da ich von meinen Versuchen mit OpenHAB noch einen Raspberry PI rumliegen hatte (OpenHAB läuft jetzt auf einem Odroid U3, der deutlich mehr Leistung hatt), habe ich im Internet nach Infos zu Asterisk und Raspberry PI gesucht.
Bei meinen Recherchen bin ich dann auf FreePBX gestoßen, die ein fertiges Image für den Raspberry anbieten. Der Umfang des Pakets ist recht beachtlich, die Installation schien einfach. Also habe ich mir dafür entschieden.
Da ich ja auch einen Festnetzanschluss wollte, habe ich auch nach einem SIP-Anbieter aus Österreich gesucht. Dabei bin ich auf den Anbieter SIPCALL gestoßen. Für privat bietet der einen kostenlosen Account. Lediglich zum raus telefonieren muss man ein Guthaben aufladen.
Schritt 1: RasPBX runter laden
Der erste Schritt war also das Image runter zu laden. Das komprimierte Image-File hat ca. 650MB. Der Download ist also relativ schnell erledigt. Der Download ist auf der Seite http://www.freepbx.org zu finden.
Schritt 2: Image auf SD-Karte
Um das heruntergeladene Image auf die SD-Karte zu bekommen, ist unter Windows ein Tool notwendig z. B.: das hier: http://sourceforge.net/projects/win32diskimager/ (solche Programme gibt es natürlich auf für Linux, Mac …)
Im Win32Diskimager dann das Image angeben und auf „write“ klicken. Wichtig ist, dass das richtige Ziel-Laufwerk ausgewählt ist, da alle Daten am Ziel ohne Rücksicht überschrieben werden.
Schritt 3: der erste Start
Nachdem das Image auf der SD-Karte ist (was durchaus einige Minuten dauert), kann sie in de Raspberry gesteckt werden. Nach dem Anschluss von LAN und Stromversorgung sollte der Raspbi auch hochfahren (Ungläubige können auch noch einen Bildschirm anschließen).
Schritt 4: Raspberry konfigurieren
Wie gesagt habe ich nur LAN und Stromversorgung angeschlossen. Der Raspberry bekommt über DHCP die Netzwerkeinstellungen. Ich habe dem Raspberry keine fixe IP-Adresse gegeben sondern meinen DHCP-Server so eingerichtet, dass der Raspberry immer die gleiche per DHCP bekommt. Wer dem Raspbi eine fixe IP-Adresse einstellen möchte, findet eine Anleitung hier: http://dalank.com/blog/?p=359
Ich habe mich mittels Putty über SSH auf den Raspberry verbunden, um ihn fertig zu konfigurieren (Download von Putty: http://www.putty.org)
Es reicht die Ziel-IP-Adresse einzugeben und als Connection Type „SSH“ auszuwählen. Mit „Open“ wird dann eine Verbindung aufgebaut.
Die Standardzugangsdaten zum Raspberry sind:
Benutzername: root
Passwort: raspberry
Schritt 5: Updaten
Danach sollt RasPBX noch upgedatet werden. Man sollte hier aber doch etwas Geduld mitbringen. Außerdem ist Vorsicht angebracht: ich weiß aus Erfahrung, nach dem Update ist der Temp-Ordner leer …
Das Update kann mit dem Befehl raspbx-upgrade gestartet werden.
Schritt 6: Konfiguration
Nachdem das Update abgeschlossen ist, kann es an die Konfiguration gehen. Dazu verbindet man sich über einen Browser auf den Raspberry (über die IP-Adresse). Standard Benutzername ist admin, das Kennwort admin.
Nach der Anmeldung sieht man erst mal einen Überblick über das System
Um Telefone anzubinden, muss man jetzt erst mal Extensions anlegen. Das geht im Menü „Applications / Extensions“.
Es wird eine neue Extension hinzugefügt und konfiguriert.
Als Device wird „Generic SIP Device“ ausgewählt.
User Extension, Displayname, Outbound CID und Secret muss ausgefüllt werden. Outbound CID gibt die Nummer an, die für ausgehende Anrufe angezeigt wird. Secret ist das Kennwort und ist mit einem automatisch generierten vorbesetzt. Ich habe mich für ein allgemeines entschieden.
Jetzt können die Telefone bereit mit Asterisk verbunden werden. Da alle Telefone etwas anders zu konfigurieren sind, gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Die Telefone, die ich kenne, haben alle aber eine vernünftige Doku beigelegt, in der die Konfiguration beschrieben ist.
Nachdem die Telefone konfiguriert und verbunden sind, kann intern eigentlich schon lostelefoniert werden.
Da ich noch ein altes analoges Telefon herumliegen hatte und ich später mal eine analoge Türsprechanlage installieren möchte, die auch über die Telefonanlage betrieben wird, habe ich mir auch noch einen VoIP-Adapter von Cisco zugelegt.
Hier noch die Teile, die ich verwendet habe: